"Wir sind Unruhestifter, sie sind Unruhestifter" – In Tel Aviv geht nun die Angst vor einem "ewigen Krieg" um


Bewohner der israelischen Stadt berichten von ihren Erlebnissen im Krieg. Viele unterstützen den Krieg, doch es regt sich Widerstand.
Bewohner von Tel Aviv, deren Häuser in Trümmern liegen, sind frustriert, berichtet der "Independent". Die Menschen leiden unter den zerstörten Lebensgrundlagen und fragen sich, wie es in der Region weitergehen kann. Laut dem Bericht unterstützen viele Israelis den Krieg gegen den Iran, jedoch wachsen in Tel Aviv zunehmend die Ängste, dass der Konflikt nie enden könnte.
Eine Frau berichtet gegenüber dem "Independent", wie sie laute Explosionen hörte, als sie gerade unter einer Treppe Schutz suchte. In ihrer Spülmaschine sei sogar ihr Geschirr zerstört worden sein, erzählt sie. US-Präsident Donald Trump behauptet indes, im Iran weit mehr als nur Geschirr zerstört zu haben. Er sagt, die USA haben 30 Tomahawk-Raketen und 14 "Bunker-Brecher"-Bomben auf die Fordo-Nuklearanlage abgefeuert. Laut Trump habe man die Atomfähigkeit des Iran "vollständig vernichtet".
In Tel Aviv und auch darüber hinaus gibt es breite Unterstützung für Netanjahus Kampagne zur Zerstörung iranischer Nuklearwaffen. Gleichzeitig wächst aber auch die Angst, dass Israel in einen endlosen Krieg abrutschen könnte.
Eine andere Frau erzählt, wie ihre Wohnung im Norden von Tel Aviv vollständig zerstört wurde. Sie erklärt gegenüber dem "Independent": "Ich denke, es ist ein dummer Krieg. Ich denke, jeder Krieg ist dumm. Wir sind Unruhestifter, sie sind Unruhestifter. Alle sind verrückt... Wir wollen in Frieden leben. Die Iraner wollen in Frieden leben, und die Politiker lassen uns nicht."

Aus israelischen Militärkreisen erfuhr der "Independent", dass man die Amerikaner unbedingt an Bord halten will. Man wolle die "Macht" der USA im Iran entfesseln, um die Sicherheitsinfrastruktur des Landes zu zerschlagen und einen Regimewechsel herbeizuführen. Ein hochrangiger israelischer Offizier sagt: "Wenn Trump nicht weitermacht, dann wird es schlimm werden. Der Iran kann uns noch lange Zeit mit 20 Raketen pro Tag beschießen. Das wird unsere Wirtschaft ins Wanken bringen und die Unterstützung für diesen Feldzug wecken".
FOCUS